Von 3. Bis 11. November 2013 fand der zweite von drei Teilen des Comenius Projektes über Minderheiten in Kescemet, Ungarn statt. Die angereisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Dänemark (deutsches Gymnasium Apenrade), Deutschland (Holstenschule Neumünster) und wir 10 Schülerinnen und Schüler der 7A des BG Rein waren in Gastfamilien rund um Kescemet untergebracht.
Im Rahmen unseres Projektes besuchten wir das Oberstufengymnasium in Kescemet und arbeiteten in gemischten Gruppen an unseren Projekten über Minderheiten in den Teilnehmerländern. Der Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit lag natürlich bei den Minderheiten im heutigen Ungarn, neben einer deutschen Minderheit viele Roma und Sinti, aber auch bei jenen Ungarn, die durch die Verträge von Trianon seit 1921 als ungarische Minderheiten in den angrenzenden Ländern leben: eine kleine ungarischen Minderheit lebt seither auch im österreichischen Burgenland. Die ungarische Schule organisierte Vorträge über Ein- und Auswanderung in Ungarn, Filme über Migration und es gab auch die Möglichkeit ein Theaterstück eines deutsch-ungarisches Theaters direkt an der Schule anzuschauen.
Wir unternahmen auch Ausflüge, die zu unserem Projektthema passten: so besuchten wir ein von der deutschen Minderheit bewohntes Dorf in Ungarn und durften dort dem Unterricht der örtlichen deutschen Volksschule und dem Kindergarten beiwohnen. Dabei wurden uns einige traditionelle volkstümliche Bastelarbeiten beigebracht und typische Tänze und Lieder gelehrt. Natürlich schauten wir auch in Ungarns „bester Konditorei“ (Eigendefinition) vorbei.
Abschließend machten wir eine Exkursion in den ungarischen Garten, in dem ganz Ungarn auf einigen 1000 Quadratmetern nachgestellt ist. Wir nahmen an einer ungarischen Pferdefahrt teil und unsere Gaumen wurden mit traditionellen ungarischen Köstlichkeiten verwöhnt.
Die letzten zwei Tage verbrachten wir in Budapest. Zuerst besichtigten wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt, die Fischerbastei und den Reichstag (das Parlament), danach besuchten wir das Haus des Terrors, ein Museum über die Verbrechen der ungarischen Nationalsozialisten. Am Abend gab es noch ein typisch ungarisches Essen in einem Gourmetrestaurant, dabei wurden wir von den hauseigenen Musikanten durch den Abend begleitet.
Alle waren begeistert von den schönen und lehrreichen Tagen in Ungarn, in denen Freundschaften fürs Leben entstanden sind. Vor allem haben wir über das Leben von Minderheiten in Ungarn sehr viel erfahren, über traditionelle Minderheiten wie die Deutschen in Mittelungarn, über gelungene Integration, aber auch über noch immer vorhandene Probleme und Schwierigkeiten und darüber, wie wichtig das Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien und Sprachgruppen in einem geeinten Europa ist. Danke!
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben