Wenn junge Menschen Demokratie erleben
Waren Sie schon einmal in der „UNO-City“? Oder haben Sie die 1600 Räume des Wiener Parlaments erkundet? Wahrscheinlich nicht – aber nach unserem Abenteuer kennen wir zumindest einen Teil davon, auch wenn wir nicht alles gesehen haben.
Erasmus+ – der Name klingt vielen vertraut. Zur Erinnerung: „Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von Bildung, Jugend und Sport in Europa.“ Im Rahmen dieses Programms durften wir, 14 SchülerInnen des BG Rein, tiefer in die Welt der Demokratie eintauchen. Mit uns waren auch 15 Gäste unserer Partnerschulen, dem Heilig Hart Institut aus Belgien und dem Karinthy Frigyes Gimnázium aus Ungarn, dabei.
Es war ein typischer Sonntag – und natürlich hatte die ÖBB Verspätung. Die österreichischen Gastfamilien warteten gespannt am Grazer Hauptbahnhof, als die belgischen und ungarischen Austauschschüler nach einer langen Reise endlich ankamen. Auch wenn es zehn Minuten später war als geplant, tat das der Stimmung keinen Abbruch. Die erste Nacht verbrachten die Gäste bei ihren Gastfamilien, bevor es am Montag richtig losging.
Den ersten Tag starteten wir mit Kennenlernspielen. Dabei wurde uns klar, wie viele wir wirklich waren! Uns die Namen zu merken war dann aber eher zweitrangig. Nach spannenden Präsentationen und Videos unserer Lehrer stärkten wir uns in der Reiner Stiftstaverne, bevor es nachmittags in intensive Diskussionen über die EU und unsere Rolle in der Demokratie ging.
Am Dienstag ging es dann nach Wien – und nein, nicht nur wegen McDonald’s! Unser Ziel war es, mehr über Demokratie zu lernen. Nach einer langen Busfahrt erreichten wir voller Energie das Wiener Parlament. Dort empfing uns der Politiker Ernst Gödl und führte uns durch das beeindruckende Gebäude. Mit seinen rund 1600 Räumen und 920 Fenstern ist es riesig, und wir durften es wie echte Politiker erkunden. Neben spannenden historischen Fakten bekamen wir auch Einblicke in die Arbeit des National- und Bundesrats. Das war ein echtes Highlight!
Nach einer kurzen Pause ging es weiter zur UNO-City, einem der vier Hauptsitze der Vereinten Nationen. Hier, mitten in Wien, waren wir plötzlich nicht mehr auf österreichischem Boden. Unsere Führerin erklärte uns die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO, und wir erfuhren viel über das Leben in dieser Mini-Stadt mit Kindergarten und über 5000 Mitarbeitern. Nach der 90-minütigen Führung fuhren wir erschöpft, aber auch inspiriert zurück.
Am vierten Tag drehte sich alles um die Reiner Schülervertretung und schulinterne Angelegenheiten. Am Nachmittag ging es zurück nach Graz. In den darauffolgenden Tagen, Donnerstag und Freitag, produzierten wir Podcasts zu unterschiedlichen Aspekten der Demokratie (Identität, EU, politische Landschaften, Demokratie in der Schule) und wir arbeiteten an Präsentationen, die wir den 5. und 6. Klassen des BG Rein vorstellten – damit schlossen wir unser Projekt ab. Am Wochenende hieß es dann Abschied nehmen, aber wir freuen uns schon auf das Wiedersehen im Februar.
© Anna-Lena Maier, Ella Deutschmann (BG Rein, Austria), Camille Wierinckx (Belgium), Gitte Anrijs (Belgium)